Praktische Umsetzung einer No-Carb-Diät bei Krebserkrankungen: Teil II

Praktische Umsetzung einer No-Carb Diät bei Krebserkrankungen

Teil II: Ketogene Ernährung im Alltag

Sie haben nun begonnen, Ihre Ernährung umzustellen und sind bei den angepeilten 1g Kohlenhydraten pro Kilogramm Körpergewicht am Tag angekommen.

Damit wäre die erste Hürde geschafft – das Anfangen.

Wie jedoch jeder weiß, der einmal eine „Diät“ gemacht hat, ist das Weitermachen oft schwieriger als das Anfangen. Zu Beginn ist man enthusiastisch und auch stolz, wenn man es schafft, doch dann holt einen der Alltag ein und mit ihm das Sandwich auf die Hand, weil man gerade in Eile ist und weder Zeit noch Lust zum Kochen hat und außerdem wahnsinnig gern mal wieder ein leckeres Brot oder Brötchen essen will.

Jetzt könnte man natürlich den abschreckenden Gedanken ins Feld führen, daß jedes Brötchen bei einer Krebserkrankung ein Schritt auf dem Weg nach unten sein könnte.

Das jedoch macht einen nicht fröhlicher, und sich unter diesem Aspekt etwas zu verkneifen und dafür etwas in sich hinein zu zwängen, das man nicht will, macht einen vermutlich auch nicht gesünder. Und wenn, dann weiß man nicht recht, wozu eigentlich – wozu achtzig oder neunzig werden, wenn es keinen Spaß macht?

Der Mensch neigt dazu, kurzfristig zu denken, wenn es um körperliche Bedürfnisse geht, weil wir abhängig sind von den Rückmeldungen, die unser Gehirn jetzt gibt, nicht nächstes Jahr oder übermorgen.

Wenn mein Gehirn jetzt ein Wohlgefühl meldet, weil ich mir gerade ein leckeres Brötchen gegönnt habe, ist ihm vollkommen egal, welche Konsequenzen das später hat.

Viele Menschen mit Unverträglichkeiten nehmen für das momentane kurzfristige Wohlgefühl die Bauchschmerzen oder den Durchfall zwei Stunden später in Kauf. Ungern, aber sie tun es.

Blöd?

Ja, aber so funktioniert unser Gehirn nun einmal.

Und deswegen ist es auch nicht zielführend, sich selbst mit der möglichen Konsequenz frühzeitigen Ablebens zu drohen, damit man auch ja bei der Stange bleibt. Man wird eine Zeit lang unter ständigem Streß und Frust einem sklavischen Plan folgen, um irgendwann dann vielleicht doch einzuknicken und mit noch größerem Streß wegen schlechten Gewissens und nackter Existenzangst für eine Pizza oder eine große Portion Kartoffelknödel eine Viertelstunde lang auf alles zu pfeifen.

Es ist sowieso niemals sinnvoll, sich mit Angst vor unschönen Konsequenzen zu motivieren. Nicht bei der Steuererklärung und nicht, wenn es um die Gesundheit geht.

Und darum geht es hier: Nicht um verbissenen Kampf gegen einen Feind, sondern um die liebevolle Pflege von etwas, das dauerhaftes Wohlgefühl verspricht: Gesundheit.

Um unser kurzfristig orientiertes Belohnungszentrum im Gehirn dazu zu motivieren, für das größere Ziel ein paar scheinbare Umstände in Kauf zu nehmen, müssen wir also zum einen die neue Ernährung so einfach und unkompliziert wie möglich gestalten und zum anderen zwischendurch für kurzfristigen Lustgewinn sorgen, der auch unser Unterbewußtsein davon überzeugt, daß es sich lohnt, bei der Stange zu bleiben.

So schwierig es zu Beginn auch erscheinen mag: Eine ketogene Ernährung im Alltag „routinemäßig“ umzusetzen und einzuhalten ist nicht annähernd so schwierig wie man zunächst denken könnte, wenn man ratlos sieht, was ab jetzt alles „verboten“ ist.

Viele Sportler, aber auch viele grundsätzlich gesundheitsbewußte Menschen entscheiden sich für diese Art der Ernährung. „Diät“ bedeutet ja nicht „ich quäle mich jetzt mal ein paar Wochen lang, um ein Ziel zu erreichen, und dann kehre ich glücklich wieder zu Cornflakes, Müsliriegeln, Marmeladenbrötchen und Pizza und den damit verbundenen gesundheitlichen Nachteilen zurück“. Dann kann man es besser von vornherein sein lassen.

Das griechische Wort Diät bedeutet „Lebensweise“ – „Lifestyle“, wie wir heute sagen würden. Klingt schicker, ist aber das gleiche. Diät ist die Art und Weise, wie wir mit unserem Körper umgehen, und die Griechen waren in der Antike ebenso wenig Verfechter des Selbstquälens wie die bekanntlich sehr gesunden Kreter es heute noch sind.

Dazu gehört nicht nur, was wir essen, sondern auch wie, und dazu gehört ebenfalls, was wir sonst noch für unseren Körper – und auch für unseren Geist – tun.

Wie gesagt, viele Sportler und sonstige gesundheitsbewußte Menschen entscheiden sich für eine ketogene Ernährung, weil sie für sich herausgefunden haben, daß es ihnen damit gut geht.

Und ebenso wie andere Menschen, die entweder Einschränkungen haben wie eine Glutenintoleranz oder die sich beispielsweise für einen veganen Lebensstil entscheiden, verwenden sie viel Eifer und Kreativität darauf, ihre Ernährung nicht nur gesund, sondern auch lecker zu gestalten und das Belohungszentrum im Gehirn davon zu überzeugen, daß auch das langfristige Ziel – dauerhafte Gesundheit und Fitness – sich lohnt.

Und deswegen dieser lange Exkurs, statt zackiger Ernährungspläne. Veränderung findet im Kopf statt, bevor das Ergebnis auf dem Teller liegt.

Auch in der längerfristigen Umsetzung einer ketogenen Ernährung ist nicht das Mittagessen das größte Problem. Mit der entsprechenden Lebensmittelliste kann man sehr leicht herausfinden, was in welcher Menge geht, und aus den Bestandteilen Gemüse, Salat, Fleisch, Fisch, Tofu, Eiern dann ein leckeres und befriedigendes Mittagessen zu zaubern ist äußerst einfach, wenn man sich an ein paar ebenfalls einfache Regeln hält:

  • Die Lebensmittel sollten natürlich so wenig Kohlenhydrate enthalten wie möglich.

  • Sie sollten nicht industriell verarbeitet sein, sondern so naturbelassen wie möglich.

  • Milchprodukte, wenn sie verzehrt werden, sollten ebenfalls so wenig verarbeitet und behandelt sein wie möglich: Rohmilchkäse schmeckt in der Regel wesentlich besser als der eingeschweißte Gummi-Gouda der Discounter-Marke, und mit Naturjoghurt aus Bio-Milch kann man ohne großen Aufwand die erstaunlichsten Dinge zaubern.

  • Frisches Gemüse ist natürlich am besten, kann aber im Alltag schwierig werden. Die Alternative dazu ist Tiefkühlgemüse, das allerdings naturbelassen sein muß, nicht als Rahmspinat oder Gemüsepfanne Toscana oder dergleichen fertig zubereitet.

  • Fleisch sollte, wenn es irgendwie möglich ist, Bio-Fleisch sein. Ja, das ist deutlich teurer – aber man braucht auch deutlich weniger. Aufgrund der höheren Nährstoffdichte kann man statt 100g konventionellem Fleisch 50g Bio-Fleisch pro Portion nehmen. Die 100g konventionelles Fleisch schrumpeln in der Pfanne sowieso meistens auf 50g ein.

  • Fisch sollte aus nachhaltigem Fischfang stammen oder Bio-Fisch sein. Herkömmlicher Tiefkühlfisch wurde häufig chemisch behandelt, so daß er mehr Wasser gespeichert hat und bei geringerer Masse ein höheres Gewicht aufweist. Das merkt man beim Auftauen. Normalerweise sollte Fisch schön fest sein, zerfällt er nach dem Auftauen mehr oder weniger, war es eine verwässerte Mogelpackung, die aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch chemisch behandelt wurde (was nicht deklariert werden muß).

  • Wichtig: Viel Wasser trinken, und zwar klares Wasser, kein Sprudelwasser. Das enthält Kohlensäure, die dem Körper überflüssige Säure zuführt. Klares Wasser sollte das Hauptgetränk sein, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken, was 0,03 l pro Kilogramm Körpergewicht sind. Mit 2 l Wasser am Tag ist man also immer auf der sicheren Seite. Treibt man Sport und/oder trinkt Kaffee, sollte es lieber mehr sein (0,2 l extra pro Tasse Kaffee).

Die Bestandteile eines gesunden, leckeren und befriedigenden Mittagessens also noch einmal auf den Punkt gebracht:

  • Stärkearmes Gemüse oder Salat

  • eine Portion hochwertiges Eiweiß

  • ausreichend Fett in Form von Kokosöl (erhitzt), Olivenöl (kalt oder erhitzt) und/oder Leinöl (kalt)

Was auf den ersten Blick umständlich erscheinen mag, ist nur eine Sache der Planung. Wer im Alltag wegen Berufstätigkeit nicht viel Zeit zum Kochen hat und sein Mittagessen mitnehmen muß, kann vieles im voraus planen und vorbereiten. Und ganz ehrlich – jeden Mittag eine Frischhaltedose voll Salat aus frischem und gedünstetem Gemüse, einer täglich variierenden Eiweißbeilage und einem leckeren Dressing ist nicht wirklich schwieriger und auch nicht einseitiger als jeden Tag ein Sandwich oder ein belegtes Brötchen. Im Gegenteil.

Sie können notfalls am Wochenende eine größere Menge Gemüse dünsten oder blanchieren und dann portionsweise einfrieren, so daß man nur noch jeden Abend eine Portion für den nächsten Tag herauslegen muß.

Wenn Sie „omnivor“ sind, also kein Veganer, können Sie jeden Abend sehr leicht für den nächsten Tag aus einer großen Vielfalt eine Eiweißbeilage vorbereiten. Putenstreifen, Pilze oder Tofu sind schnell angebraten (nicht zu scharf, sondern nur leicht), Hühnerbrust- oder Lachsfilet schnell gedünstet, ein Ei schnell gekocht, und es gibt sogar Dosenthunfisch im eigenen Saft im Bioladen. Wenn Sie Milchprodukte essen, ist auch gegen Schafmilch-Feta und Büffelmozarella oder ein bißchen zerkrümelten Ziegenkäse nichts einzuwenden.

Salatdressing kann man ebenfalls in verschiedenen Varianten für ein paar Tage im voraus vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren.

Am Morgen dann Gemüse und Eiweißbeilage in eine Frischhaltedose füllen, eine Tomate, ein bißchen frische Paprika, ein paar Radieschen schnippeln, ein bißchen Feldsalat dazu, vier Walnußhälften (gute Fette!) hacken und drüberstreuen, eventuell ein paar Oliven – fertig. Dressing in einem Gläschen gesondert mitnehmen und direkt vor dem Verzehr über den Salat geben.

Vielleicht werden Sie es nicht genau so machen, aber dies sollte eine Idee geben, wie einfach es ist, auch im Berufsalltag eine so scheinbar schwierige Ernährungsweise umzusetzen.

Veganer müssen zugegebenermaßen ein wenig einfallsreicher sein, doch ketogene Ernährung geht auch vegan.

Eine der Haupt-Eiweißquellen für Veganer ist nach wie vor Soja. Da Soja Isoflavone enthält, die östrogenähnliche Wirkung haben, ist in den vergangenen Jahren durch einander widersprechende Studien zunehmend mehr Verwirrung gestiftet worden. Darf man Sojaprodukte bei östrogenabhängigem Brustkrebs essen oder nicht?

Die Verwirrung beruht vorwiegend darauf, daß die Studien teilweise mit isoliertem Genistein durchgeführt wurden und häufig nur an Zellkulturen im Reagenzglas oder in Tierversuchen stattfanden.

Fest steht, daß die Einnahme isolierter Soja-Isoflavone (Genistein) sich bei östrogenabhängigen Brustkrebszellen eher negativ auswirkt.

Der Verzehr von komplettem Soja jedoch scheint im Gegenteil eher positive Effekte auf die Rückfallraten von Brustkrebspatientinnen zu haben, wie eine chinesische Studie zeigt.

Reiner Tofu und reines Sojamehl scheinen also nicht nur unbedenklich, sondern sogar vorteilhaft zu sein.

Wovon jedoch auf jeden Fall abzuraten ist, sind vegane Fleisch- und Käsealternativen. Diese sind industriell hoch verarbeitete Lebensmittel, die mit Hilfe unzähliger Zusatzstoffe versuchen, den Geschmack von Fleisch und Käse zu imitieren. Häufig auch unter Zusatz von minderwertigem Weizeneiweiß, Stärke und gehärteten Fetten.

Ähnlich verhält es sich mit Lupinenprodukten. Auch diese werden leider oft mit billigem Weizeneiweiß versetzt und mit Stärke oder Zucker oder beidem verarbeitet.

Wenn also Soja, dann Natur-Tofu, reines Sojamehl, Sojajoghurt oder reine Sojamilch ohne Zusatz von Aromen und Süßungsmitteln.

Wichtige Lebensmittel bei einer veganen ketogenen Ernährung sind:

Naturtofu

Sojamilch

Natur-Sojajoghurt

Miso

Kokosmilch

Kokosfett

Kokosmehl

Chiasamen

Leinsamen

Mandeln

Walnüsse

Paranüsse

Hanfnüsse (Hanfsamen)

Avocados

Leinöl

Olivenöl

vegane Proteinpulver (Erbsenprotein, Mandelprotein, Sojaprotein, Hanfprotein)

Tempeh hat einen deutlich höheren Kohlenhydratgehalt als Tofu und sollte daher eher nicht gewählt werden.

Von Seitan ist grundsätzlich eher abzuraten, da er aus Weizengluten hergestellt wird, was nicht nur ein hohes allergenes und entzündungsförderndes Potential hat, sondern auch zu den für den Körper am schlechtesten verwertbaren Eiweißen gehört.

Nun ist also die technische Machbarkeit dieser Ernährung im Alltag deutlich – wo bleibt dabei aber die zuvor erwähnte Befriedigung unseres auf kurzfristigen Spaß und Genuß ausgerichteten Belohnungszentrums?

Neben drei gesunden, befriedigenden, leckeren und machbaren Hauptmahlzeiten brauchen wir ein bißchen Genuß. Naschen.

Für den einen ist das Glas Bier oder Rotwein am Abend der Gipfel des Genusses.

Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn es bei einem Glas bleibt und die tägliche Kohlenhydratmenge damit nicht überschritten wird.

Man glaubt mittlerweile zu wissen, daß null Alkohol das geringste Krebsrisiko birgt.

Andererseits ist zu vermuten, daß es auch hier wieder die Summe der Teile ist, die das Risiko erhöht oder erniedrigt: Wer alles andere sonst richtig macht, sich ausreichend bewegt, nicht raucht, nicht zu vielen Umweltgiften ausgesetzt ist, wenig bis keinen Zucker und keine schlechten Fette, dafür jedoch viel Gemüse und gute Fette ißt – bei dem dürfte der Organismus mit einem Glas Bier oder trockenem Wein durchaus zurecht kommen.

Übrigens erhöht sich der Genuß nicht, wenn man mehr trinkt.

Ebenso verhält es sich bei der Schokolade: Der Genuß erhöht sich nicht, wenn man mehr als ein Stück langsam auf der Zunge zergehen läßt.

Wenn man mehr Alkohol trinken oder mehr Schokolade essen will, so liegt das nicht daran, daß man seinen Genuß erhöhen möchte, sondern man möchte damit etwas anderes kompensieren. Streß abbauen, sich trösten, sich beruhigen oder belohnen …

Da wir meistens schon als Kinder Süßigkeiten als Belohnung oder Trostpflaster erfahren haben, führen wir dieses System im Erwachsenenalter meistens fort, ohne darüber nachzudenken.

Wenn man jedoch seine Ernährung umstellt und einem plötzlich die Tafel Schokolade, das Glas Nutella oder die zwei Flaschen Bier unter der Nase weggezogen werden und man feststellt, daß man all das nicht ohne inneren Streß einfach weglassen kann, muß man einmal kurz innehalten und eben doch nachdenken.

Will ich jetzt wirklich mehr Schokolade essen? Warum?

Will ich jetzt wirklich noch ein Glas Bier trinken? Warum?

Die erste und naheliegendste Antwort ist meistens, weil es schmeckt.

Aber, wie gesagt, das wird durch größere Mengen nicht noch besser, und deswegen lohnt es sich, dem eigentlichen Bedürfnis auf den Grund zu gehen, um nicht doch irgendwann mit schlechtem Gewissen vor der leeren Pralinenpackung zu enden.

Übrigens ist der Suchtfaktor bei Schokolade nicht die Schokolade, also der Kakao, sondern der Zucker. Deswegen kann man nach einem Stück 70-90 prozentiger Schokolade leichter aufhören als nach einem Stück Vollmilchschokolade.

Es kann sein, daß man dem Körper einfach zu wenig andere Nährstoffe gegeben hat und er sich nun meldet, indem er „Schokolade her!“ ans Gehirn funkt. Er kann nicht „Bitte einen Löffel Omega-3-Fett“ oder „Bitte 5 Gramm Leucin“ oder „Bitte 100 Milligramm Vitamin B6“ ans Gehirn funken. Oder vielmehr, das Gehirn kann diese Meldung nicht für uns verständlich weiterleiten. Das, was bei uns ankommt, ist dann eben „ich will Schokolade“. Oder was immer man sonst gern nascht.

Um sich ein wenig Luft zum Nachdenken zu verschaffen und dabei nicht unablässig weiter von dem unerwünschten Gelüst belästigt zu werden, kann es hilfreich sein, zuerst einmal einfach ein großes Glas Wasser zu trinken.

Und dann das Gelüst noch einmal überdenken.

Es könnte sich inzwischen bereits von selbst erledigt haben. Meistens gehen Gelüste nach etwa 20 Minuten vorbei, wenn man sie einfach beharrlich ignoriert.

Oder man bemerkt, daß man eigentlich ebenso gut statt der Schokolade eine Tasse Kaffee oder Tee trinken oder eine halbe Avocado mit ein bißchen Fetakäse, ein paar gehackten Walnüssen und einer kleingewürfelten Tomate essen könnte.

Oder daß man eigentlich lieber gern ein bißchen Zuwendung von jemandem hätte.

Oder was auch immer.

Und dieses Was-auch-immer kann man dann auch besser direkt befriedigen, statt es mit Schokolade zu überdecken, denn das funktioniert, wie wir leider alle wissen, nicht dauerhaft.

Abgesehen von einem Glas trockenem Rotwein oder einem Stück Bitterschokolade mit 70-90% Kakaoanteil, das man sich als speziellen Genuß gönnt, kann man aber auch sonst einiges in einen ketogenen Ernährungsplan einbauen, das zugleich gesund ist und den genußorientierten Teil unseres Gehirns glücklich macht.

Auch hier gilt: Nicht streichen, verbieten und verkneifen, sondern mit ein bißchen Erfindungsgeist umdenken und ersetzen.

Gutes gegen noch Besseres einzutauschen klingt doch wie ein guter Plan, oder?

Was alles aufgrund der hohen Kohlenhydrat- und speziell Zuckermenge nicht geht, ist inzwischen klar und muß nicht weiter eingerieben werden. Daß man nun selbst aktiv werden muß, ist ebenfalls klar.

Welche Alternativen also gibt es?

  • Erythritol, Xylitol und Stevia als Süßungsmittel

  • 99% Schokolade

  • reine Kakaomasse

  • Kakaobutter

  • Kakaopulver

  • Kakaonibs

  • Kakaobohnen

Dies sind allein die Alternativen auf dem Schokoladensektor, aus denen man sich in ungeahnten Variationen die leckersten Dinge zaubern kann.

Schokoladenpudding kann gesund sein, und mir fallen aus dem Stegreif drei völlig verschiedene kohlenhydratarme Varianten ein, die man mit gutem Gewissen notfalls sogar zum Frühstück essen kann:

1.) Der Sojapudding: 150g Seidentofu, 2 Eßlöffel Kakaopulver, 1-2 Eßlöffel Erythritol, eine Messerspitze gemahlene Vanille im Mixer cremig mixen.

2.) Der Chia-Pudding: 125ml ungesüßte Kokos-, Mandel oder Sojamilch, 2 Eßlöffel Chiasamen, 2 Teelöffel Kakaopulver, 2-4 Teelöffel zu Staubzucker gemahlenes Erythritol, eine Messerspitze reine Vanille. Alles verrühren, nach fünf Minuten noch einmal gründlich rühren, nach einer Viertelstunde sind die Chiasamen gequollen und der Pudding ist fertig. Kann man über Nacht im Kühlschrank stehen lassen.

3.) Der Avocado-Pudding: 1 cremig reife Avocado, 250ml ungesüßte Kokosmilch, 4 Eßlöffel Kakaopulver, 4 Eßlöffel zu Staubzucker gemahlenes Erythritol im Mixer cremig mixen (macht 2 Portionen).

Keines der oben genannten Rezepte ist schwierig oder zeitaufwendig.

Aber sie klingen seltsam und ungewohnt? Ausprobieren! Und nicht versuchen, das Original aus der Tüte oder von Oma exakt nachzubauen, sondern sich auf neue Geschmackserlebnisse einlassen – nach einer Weile mag man die herkömmlichen Naschereien überhaupt nicht mehr, weil sie zu süß und zu künstlich schmecken.

Die Rezepte 2 und 3 kann man übrigens statt mit Kakao auch mit Limettensaft und -schale machen, falls man es lieber fruchtig hat.

Dies alles soll Mut machen und veranschaulichen, wie problemlos eine ketogene Ernährung sich im Alltag umsetzen läßt.

Fortsetzung folgt mit weiteren Tips zur Umsetzung einer omnivoren ketogenen Ernährung im Alltag.

Heilung und Prävention aller Krebsarten. Dr. H. Clark. 782 S. >

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