Der Stoffwechsel der Krebszelle

Der Stoffwechsel der Krebszelle

Normale, gesunde Körperzellen bestehen außen aus einer Hülle, der sogenannten Zellmembran, und innen aus Zellflüssigkeit (Zellplasma), in der sich wie die Organe eines Körpers verschiedene Abteilungen mit verschiedenen Aufgaben befinden.

Die Außenhülle dient zur Abgrenzung nach außen, aber auch zum Transport von Stoffen wie Sauerstoff oder Zucker in die Zelle hinein. Außerdem besitzt die Hülle verschiedene Andockstellen für Botenstoffe, die Befehle an die Zelle weitergeben.

In der Zellflüssigkeit im Inneren befinden sich unter anderem der Zellkern mit der Erbinformation (DNA) und die Mitochondrien, die über eine eigene DNA verfügen und für die Energiegewinnung der Zelle zuständig sind.

Der Stoffwechsel einer normalen, gesunden Zelle ist aerob. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, daß die Zelle zur Energiegewinnung Glucose, also Traubenzucker, mit Hilfe von Sauerstoff verbrennt. Dieser Prozeß, der Oxidation genannt wird, läuft in den Mitochondrien ab, den „Brennöfen“ der Zelle.

Die wesentlich einfacher gestrickten, urtümlicheren Zellen, aus denen unsere Körperzellen vor Jahrmillionen entstanden sind, haben weder einen Zellkern noch Mitochondrien; ihre Erbinformation schwimmt einfach so im Zellplasma herum, und die Energiegewinnung erfolgt nicht durch Verbrennung mit Hilfe von Sauerstoff, sondern indem der Zucker ganz einfach vergoren wird.

Damit ist diese urtümliche Zelle zwar technisch weniger ausgefeilt und verfügt über weniger komplexe Fähigkeiten, dafür aber ist sie wesentlich flexibler und unempfindlicher und oft auch unter extremen Bedingungen lebensfähig. Ein Beispiel für solche Zellen sind Bakterien, die ja häufig unter den widrigsten Bedingungen überleben.

Energietechnisch ist die Methode der Verbrennung in den Mitochondrien wesentlich effizienter: Es wird mit weniger Glucose mehr Energie gewonnen.

Die Vergärung hat den Vorteil, daß sie unabhängig von Sauerstoff erfolgt; allerdings ist sie weniger effizient, weil dabei mehr Glucose für die gleiche Energieleistung benötigt wird. Außerdem fällt hier als Abfallprodukt Milchsäure an – das, was bei Muskelüberlastung zu Muskelkater führt.

Ein entscheidender Nachteil der Vergärung ist ferner, daß sie von Glucose abhängig ist.

Während für die Verbrennung auch Eiweiße und Fette genutzt werden können, kann Vergärung ausschließlich mit Zucker stattfinden.

Praktischerweise haben unsere Zellen normalerweise die Fähigkeit, je nach Bedarf zwischen Verbrennung und Vergärung umzuschalten.

Da bei der Verbrennung in den Mitochondrien immer Freie Radikale entstehen, die Schaden anrichten können, schaltet die gesunde Zelle im Augenblick der Zellteilung von Verbrennung auf urtümliche Vergärung, weil die sich teilende Zelle empfindlicher gegen den schädigenden Einfluß jener Freien Radikale ist.

Ist die Zellteilung abgeschlossen, schaltet die Zelle wieder auf Verbrennung um.

Ferner schalten die Zellen in Situationen, in denen der Sauerstoff knapp wird, ebenfalls auf Vergärung um. Dies ist der Fall, wenn die Muskeln einer Kampf- oder Fluchtsituation ausgesetzt sind. Bei hoher Muskelanstrengung wird der Sauerstoff knapp, die Zelle schaltet auf Vergärung um. Die bei der Vergärung anfallende Milchsäure wird dann über das Blut in die Leber transportiert und wieder in Glucose umgewandelt, die dann erneut für die Energieversorgung zur Verfügung steht.

Sobald die Flucht- oder Kampfsituation beendet ist und der Muskel wieder genug Sauerstoff bekommt, geht die Zelle erneut zur normalen Verbrennung über. Die dann übriggebliebene Milchsäure verursacht den bekannten Muskelkater.

Die Krebszelle fährt nur noch einen Modus: den der Vergärung

Das, was nun alle bösartigen Krebszellen im Gegensatz zu gesunden Zellen und auch gutartigen Tumorzellen gemeinsam haben, ist ihr veränderter Stoffwechsel: Sie haben vollständig von Verbrennung auf Vergärung umgeschaltet.

Dies hat für die Krebszelle mehrere Vorteile: Sie ist unabhängig von der Sauerstoffversorgung und hat zugleich das Abfallprodukt Milchsäure zur Verfügung, mit dem sie Angriffe des Immunsystems abwehren und sogar umliegendes Gewebe zerstören kann, um sich weiter auszubreiten.

ABER: Sie ist abhängig von ausreichender Zuckerzufuhr.

Nach neuesten Erkenntnissen ist für den Vergärungsstoffwechsel bösartiger Krebszellen ein TKTL-1 genanntes Enzym verantwortlich. Mittlerweile existiert auch ein Test, mit dem bestimmt werden kann, ob Tumorzellen dieses Enzym enthalten (EDIM-Bluttest). Ist dies der Fall, kann dadurch zum einen der Grad der Aggressivität der Zellen bestimmt werden, zum anderen aber gibt dies auch einen Anhaltspunkt dafür, was man ernährungstechnisch tun kann: Die Zuckerzufuhr so weit wie möglich drosseln, um den Krebszellen den Versorgungshahn zuzudrehen.

Fortsetzung folgt: Welche Ernährung hungert den Krebs aus und stärkt gleichzeitig die gesunden Körperzellen?

Heilung und Prävention aller Krebsarten. Dr. H. Clark. 782 S. >

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