Gesunde Fettquellen

Gesunde Fettquellen:

Die einzigen Fette, die auf jeden Fall vermieden werden sollten, sind gehärtete Fette.

Hier macht nicht die Dosis das Gift und es kommt auch nicht auf irgendwelche Verhältnisse an, sondern gehärtete Fette sind Gift.

Dementsprechend ist sozusagen das oberste Gebot sowohl in der präventiven, also vorbeugenden, als auch in der therapeutisch ausgerichteten Ernährung:

Keine gehärteten Fette!

Da gehärtete Fette nicht immer auf der Zutatenliste deklariert sind, gilt:

Alle Lebensmittel weglassen, die „Pflanzenfette“ enthalten, es sei denn, die Fette werden ausdrücklich als „ungehärtet“ ausgewiesen.

Bei den übrigen Fetten kommt es auf das Mischungsverhältnis, die Gesamtmenge und die Herkunft an.

Mehrfach ungesättigte essentielle Fettsäuren:

Die essentiellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sollten im Optimalfall im Verhältnis 1:1 aufgenommen werden; in diesem Verhältnis liegen die beiden Fettsäuren im menschlichen Gehirn vor. Das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 sollte jedoch 4:1 nicht überschreiten, schon gar nicht im Fall einer bereits vorliegenden Erkrankung.

Zum Vergleich: Die moderne Mischkost der Industrienationen weist ein Verhältnis von 20:1 auf, die traditionelle japanische Ernährung 4:1 und die traditionelle Ernährung der Eskimos sogar 1:2,5. Unter traditionell ernährten Eskimos am Ende des 19. Jahrhunderts waren Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen unbekannt, was zeigt, daß es so gut wie unmöglich ist, zu viele Omega-3-Fettsäuren und zu wenig Omega-6-Fettsäuren aufzunehmen.

Daß wir heutzutage einen so großen Überschuß an Omega-6-Fettsäuren aufweisen, ist zum einen darauf zurückzuführen, daß industriell vorwiegend Omega-6-Fettsäuren in Form von raffiniertem Sonnenblumenöl verwendet werden, da dieses wesentlich haltbarer ist als Öl mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren.

Zum anderen aber führt auch der hohe Konsum von Fleisch und Fleischprodukten wie Wurst, Milch und Milchprodukten sowie Eiern zu einer vermehrten Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren, da Fleisch, Milch und Eier von Tieren aus Massentierhaltung einen wesentlich höheren Anteil an Omega-6-Fettsäuren aufweisen es bei wild lebenden Tieren oder biologisch gehaltenen Weidetieren der Fall ist.

Omega-6-Fettsäuren sind chemische Vorläufer der Arachidonsäure; beide sind Bestandteile der Zellmembranen. Bei Entzündungen werden sie aus den Membranen gelöst und in Entzündungsstoffe (Leukotriene und Prostaglandine) umgewandelt, die Reaktionen wie Schwellungen und Rötungen hervorrufen.

Da Omega-6-Fettsäuren auch an der normalen Zellteilung und -reparatur beteiligt sind, kann ein zu hoher Anteil im Organismus mit für eine krankhaft gesteigerte Zellteilung verantwortlich sein.

Hohe Omega-6-Blutwerte (Linolsäure-Blutwerte) werden mit einem erhöhten Risiko für Brust-, Prostata-, und Darmkrebs in Verbindung gebracht.

Hauptquellen für Omega-6-Fettsäuren sind:

  • Distelöl

  • Mohnöl

  • Traubenkernöl

  • raffiniertes Sonnenblumenöl

  • Weizenkeimöl

  • Maiskeimöl

  • raffiniertes Sojaöl

  • Walnußöl

  • Kürbiskernöl

  • Sesamöl

  • tierische Fette aus konventionellem Fleisch, Eiern und Milchprodukten

Da unsere Ernährung aus anderen Quellen hinreichend Omega-6-Fette enthält, sollten die oben genannten Öle gemieden oder nur sehr sparsam verwendet werden.

Omega-3-Fettsäuren kommen in Pflanzen nur als Alpha-Linolensäure vor und müssen im Orgamismus dann noch in die Omega-3-Fettsäuren DHA (Docohexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) umgewandelt werden, die verschiedene Funktionen im Körper haben. DHA ist einer der Hauptbaustoffe für Gehirn und Nerven, EPA dient vorwiegend als Baustein für Gewebehormone und sorgt in dieser Funktion beispielsweise für bessere Fließfähigkeit des Blutes.

Ferner legen Studien nahe, daß Omega-3-Fettsäuren das Wachstum von Tumorzellen bei Brustkrebs bremsen und auch auf Tumorzellen anderer Krebsarten hemmend wirken könnten. Ebenso scheinen sie die Bildung neuer Blutgefäße bei Tumoren zu hemmen, können also quasi wie natürliche Neoangiogenese-Hemmer verwendet werden.

Da ein Überschuß an Omega-6-Fettsäuren die Verarbeitung von Omega-3-Fettesäuren im Körper behindert, sollte bei einer fettreichen Ernährung in jedem Fall darauf geachtet werden, daß das bereits genannte Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 nicht 4:1 überschreiten sollte.

Da der Körper nur einen Teil der aus pflanzlichen Ölen aufgenommenen Omega-3-Fettsäuren in die benötigten Varianten DHA und EPA umwandeln kann, muß man hiervon wesentlich mehr zu sich nehmen. Es ist hier also ratsam, pflanzliche und tierische Quellen zu mischen. Notfalls, wenn man keinen Fisch und auch kein Fleisch aus ökologischer Erzeugung essen kann oder möchte, in Form von hochwertigen Fischöl-Kapseln.

Für den Organismus direkt verwertbares DHA und EPA findet sich in Kaltwasserfischen wie:

  • Hering

  • Makrele

  • Bückling

  • Thunfisch

  • Lachs

sowie in

  • Fleisch, Milch und Eiern ökologisch gehaltener Tiere oder Wildtiere.

Pflanzliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind vor allem:

  • kalt gepreßtes Leinöl

  • kalt gepreßtes Walnußöl

  • kalt gepreßtes Hanföl

  • grünes Blattgemüse

  • Algen

  • Nüsse, insbesondere Walnüsse.

Wichtig: Mehrfach ungesättigt Fettsäuren dürfen nicht hoch erhitzt werden! Statt gebratenem oder gekochtem Fisch also besser eingelegte Heringe wie Matjes, oder auch ungeräucherten, nur eingesalzenen Gravad-Lachs essen. Wenn erhitzen, dann besser dünsten als braten!

Pflanzenöle mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht zum Kochen, Braten oder Backen verwenden, sondern nur kalt!

Einfach ungesättigte Fettsäuren:

Einfach ungesättigte Fettsäuren sind für den Körper relativ gut zu verdauen und bilden somit eine gute Energiequelle, die zugleich auch schützende Wirkung entfaltet.

Die am häufigsten vorkommende einfach ungesättigte Fettsäure ist Ölsäure.

Da einfach ungesättigte Fettsäuren wesentlich stabiler sind als mehrfach ungesättigte, oxidieren sie wesentlich weniger leicht und bieten somit Schutz vor Erkrankungen, die durch oxidierte Fette begünstigt werden, wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Rheuma, und eben auch Krebs.

Die beste und auch bekannteste Quelle für einfach ungesättigte Fettsäuren ist Natives Olivenöl Extra. Dies ist kalt gepreßtes und ohne chemische Lösunsmittel hergestelltes Olivenöl, das nicht raffiniert wird. Aufgrund dieses Herstellungsverfahrens enthält natives Olivenöl neben den gesunden Fettsäuren noch etwa 50 weitere Pflanzenstoffe, die eine antioxidative Wirkung haben und dafür sorgen, daß Olivenöl kaum ranzig wird und selbst beim Erhitzen stabil bleibt. Es eignet sich also hervorragend zum Kochen und Braten.

Grundätzlich gilt beim Erhitzen von Fett:

Sobald erhitztes Fett zu rauchen beginnt, ist es verbrannt und sollte nicht mehr verzehrt werden.

Weitere Quellen für einfach ungesättigte Fettsäuren sind:

  • Mandelöl

  • Avocadoöl

  • Rapsöl

  • Avocados

  • Oliven

  • Macadamianüsse

  • Haselnüsse

  • Mandeln

  • Pistazien

Gesättigte Fettsäuren:

Lange Jahre galten gesättigte Fette als die Übeltäter schlechthin, die für sämtliche Zivilisationskrankheiten wie Arterienverkalkung und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und auch Krebs verantwortlich gemacht wurden.

Die aktuellste Datenlage jedoch widerlegt dies eindeutig.

Gesättigte Fette, sofern sie nicht gerade vollgepackt sind mit Schadstoffen, haben den großen Vorteil, daß sie sehr stabil und daher nicht reaktionsfreudig sind, was bedeutet, daß sie nicht in schädlicher Weise mit unseren Körperzellen reagieren und auch ziemlich hitzestabil sind.

Hier gilt: es kommt auf die Dosis und die Qualität an, da gesättigtes Fett nicht gleich gesättigtes Fett ist.

Quellen für gesättigte Fettsäuren sind:

  • Fleisch (von Wild- oder biologisch gehaltenen Weidetieren)

  • Milch und Milchprodukte (von biologisch gehaltenen Weidetieren)

  • Eier (von biologisch gehaltenen Hühnern)

  • Natives ungehärtetes Kokosfett

  • Avocados

  • Nüsse

Gesättigte Fette aus diesen Quellen sind für den Körper eine wesentlich bessere Brennstoffquelle als Zucker. Wichtig ist, daß die Fettaufnahme nicht den Energiebedarf übersteigt und daß die Aufnahme gesättigter Fette immer mit einer ausreichenden Zufuhr von ungesättigten und essentiellen Fettsäuren einhergeht!

Die Frage, ob Milchprodukte oder nicht, wird an anderer Stelle noch behandelt werden. Abgesehen von individueller Verträglichkeit jedoch ist es unbestritten, daß die Milch von Kühen, die auf „Magerwiesen“ weiden, also auf ungedüngten kräuterreichen Wild-Wiesen, zusätzlich zu der gesättigten Buttersäure einen hohen Gehalt an konjugierter Linolsäure und Alpha-Linolensäure aufweist, die beide antientzündlich wirken und offenbar positiven Einfluß auf die Entwicklung einer Krebserkrankung nehmen können.

Eine besondere Stellung nimmt das native, also unraffinierte und ungehärtete Kokosfett ein (Virgin Coconut Oil), das vorwiegend aus mittelkettigen Fettsäuren (MCT=Medium Chain Triglycerides) besteht, die der Körper besonders gut verdauen und aufnehmen kann.

Mittelkettige Fettsäuren können im Darm schneller und leichter aufgespalten werden als langkettige Fettsäuren. Sie benötigen weder das Pankreasenzym Lipase, um weiter aufgespalten, noch Gallensäure, um verstoffwechselt zu werden.

Das macht sie zu einem besonders hochwertigen Energielieferanten gerade für Krebskranke, die bereits an ausgeprägter Kachexie leiden und deren Verdauungssysteme geschwächt sind.

Fortsetzung folgt mit geeigneten Eiweißquellen

 Heilung und Prävention aller Krebsarten. Dr. H. Clark. 782 S. >

 

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